Was ist Antiziganismus?

Antiziganismus ist der spezifische Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja sowie Menschen, die dafür gehalten werden. Er basiert auf jahrhundertealten Stereotypen und Diskursen der Dominanzgesellschaft und wirkt sich auf struktureller wie auf individueller Ebene aus. Menschen mit selbst- oder fremdzugeschriebenem Roma-Hintergrund erleben institutionellen Antiziganismus etwa im Asyl- oder Sozialrecht und sind von individuellem Alltagsrassismus betroffen, der von rassistischen Äußerungen bis hin zu lebensbedrohlicher Gewalt reichen kann.

Sinti*zze und Rom*nja sind mit 10 bis 12 Millionen Menschen die größte europäische Minderheit und seit etwa 600 Jahren hier ansässig. Sie sind eine sehr heterogene Gruppe und das Einzige, was wirklich alle eint, ist die Erfahrung von Ausgrenzung und Abwertung. Im Nationalsozialismus wurden etwa eine halbe Million Rom*nja und Sinti*zze ermordet, und die Verfolgung war mit dem Kriegsende nicht vorbei.

Sinti*zze und Rom*nja sind Selbstbezeichnungen, die dem Romanes entstammen. Die rassistische Fremdbezeichnung („Zi******“) wird nicht mehr verwendet, denn sie ist bereits ihrem Ursprung nach abwertend und diffamierend. Der Begriff Antiziganismus spielt seit einigen Jahren in der historisch-politischen Bildungsarbeit eine wichtige Rolle.

Für mehr Information schauen Sie bitte hier: https://geschichte-bewusst-sein.de/antiziganismus/

Weitere Definitionen finden Sie über die folgenden Links:

International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA)

Zentralrat Deutscher Sinti & Roma: Grundlagenpapier Antiziganismus